Wohnen in Paris, der schönsten Stadt der Welt
Der Großraum Paris mit seinen 20 Arrondissements und Vororten ist ein urbaner Moloch, der dennoch viele schöne und ruhige Ecken bietet. Die Anbindung ist weitläufig und das Metronetz mit seinen mehr als 300 Stationen touchiert immer mehr die Außenbezirke. “Wo eine Metrostation, da ist Paris“ könnte man sagen, und diese ungeschriebene Regel gilt auch für viele Wohnungssuchende, denn in der Nähe des Eiffelturms oder direkt im Pariser Zentrum zu residieren, bleibt für viele ein unerfüllbarer Traum.
In Paris leben und arbeiten, möchten viele Menschen, aber eine Wohnung zu finden, ist schwierig. Gar unmöglich, billig in Paris zu wohnen. Das Leben in der Stadt ist teuer und die reguläre Wohnungssuche durch Anbieter wie Airbnb inzwischen noch komplizierter. Zwar locken außerhalb der Stadtautobahn, der “périphérique“, auch die stadtnahen Vororte, aber nicht jede(r) möchte in die Banlieue ziehen.
Ich helfe Ihnen dabei, eine Wohnung in Paris zu finden. Auch wenn Sie nicht vor Ort sein können!
Die Pariser Arrondissements im Überblick
Hinweise und Tipps für die Wohnungssuche in Paris

Das Wohnen in Paris hat etwas Masochistisches: Für 30qm-Zimmer werden gerne Mieten um die 1.500 € gefordert. Muffige Wohnungen im sechsten Stock ohne Aufzug werden als “charmant“ angepriesen. Viele Erwartungen werden von der Realität zurechtgestutzt – und dabei will man doch nur wie Amelie hoch über den Dächern der Stadt leben. Nur führen in Montmartre nicht nur die Straßen steil nach oben...
Kompromissbereitschaft, nicht nur was den Stadtteil betrifft, das Priorisieren der eigenen Wünsche und Schnelligkeit sind nicht zu unterschätzende Eigenschaften bei der Immobilien- und Wohnungssuche in Paris.
Viele fragen sich vor einem Umzug auch, welche Stadtteile in Paris eher zu meiden sind. Diese Frage ist nicht pauschal zu beantworten, denn wie in jeder Großstadt hilft gesunder Menschenverstand, so manche kritische Situation zu umgehen. Mit Sicherheit ist das lebhafte Barbès-Rochechouart nicht mit dem schicken 16. Arrondissement zu vergleichen, auch um die großen innerstädtischen Fernbahnhöfe trifft man eher dubiose Gestalten an. Nichtsdestotrotz setzt jede(r) andere Prioritäten und ist Paris - nicht zuletzt wegen der Olympischen Spiele im Jahr 2024 - stark im Umbruch begriffen.
Hilfreiche Suchportale im Internet dabei sind u.a. SeLoger.com, AVendreALouver.fr, LeBonCoin.fr oder PaP.fr - doch Vorsicht, so manche Annonce ist ein Betrugsversuch.
Ohne üppige Einkünfte ist es schon problematisch, eine passende Unterkunft in Paris zu finden. Als Orientierung für einen Mietvertrag gilt ein Verhältnis von 3:1 bezogen auf das Nettogehalt und die Warmmiete.
Das Ganze wird noch verschärft durch das Bewerbungsverfahren. Erfahrungsberichte wie dieser sind nicht selten:
“Ich bin seit zwei Monaten in Paris und arbeite Vollzeit (deklariert). Es scheint mir absolut unmöglich zu sein ein Apartment zu bekommen. Bei den zahlreichen Versuchen habe ich jedes Mal alles an Unterlagen eingereicht/versendet [..] Ich bin mit meinem Latein absolut am Ende.“ (Quelle: Facebook-Gruppe “Deutsche in Paris und Umgebung“, 10/2018, Text gekürzt)
Speziell in Paris mit seiner hohen Nachfrage ist es nahezu unausweichlich, als Bewerbung für die Wohnungssuche ein valides “Dossier“ zu präsentieren, in dem sehr persönliche Auskünfte und Dokumente enthalten sein müssen.

Für viele Vermieter und auch Agenturen ist es relevant, nicht zu viel Zeit auf die Suche nach einem Mieter (oder Käufer) zu verwenden und so wird auf Basis dieser Bewerbungsmappen schnell vorsortiert, mit welchen Interessenten sich ein Besichtigungstermin lohnt. Unbestritten sind ein gepflegtes und sympathisches Auftreten nebst Pünktlichkeit auch wichtige Kriterien, um generell eine Chance auf eine Wohnung zu haben. Doch der Bonitätsnachweis im Dossier ist klar das Kriterium.
Was sollte das Dossier enthalten, um eine Wohnung in Paris zu finden?
Ein typisches Dossier enthält neben Ausweisdokumenten auch Informationen über die berufliche Situation sowie die Angabe eines französischen Kontos. SEPA-Verfahren hin oder her, Konten aus einem anderen Land sind nicht gerne gesehen. Auch die Nennung eines Bürgen ist oft erforderlich, insbesondere für Studenten oder wenn das eigene Einkommen nicht so hoch ist. Überhaupt darf man nicht zimperlich sein, denn sensible Daten werden radikal gestreut. Leider gibt es keine Gewissheit, was später mit den Unterlagen passiert und ob sie wirklich vernichtet werden.
Basisdokumente, die nahezu alle Bewerber mitbringen sollten (Millionenerben ausgeschlossen):
- Kopie der Vorder- und Rückseite des Personalausweises bzw. Reisepasses
- Angabe eines französischen Kontos
- Nachweis der aktuellen Adresse
- Die letzten 3 Mietbelege bzw. Bestätigung, dass man Eigentümer ist
- Letzter Steuerbescheid
Zusätzlich wichtig für Angestellte:
- Kopie des Arbeitsvertrags
- Einkommensnachweis: Die letzten 3 Gehaltsnachweise
Wichtig für Selbständige:
- Beleg der Selbständigkeit (z.B. Gewerbeanmeldung)
- Einkommensnachweis: Die letzten 2 Bilanzen bzw. Nachweis der finanziellen Ressourcen
Wichtig für Rentner:
- Rentennachweis
- Einkommensnachweis: Die letzten 3 Rentenzahlungen
Wichtig für Studenten:
- Immatrikulationsbescheinigung
- Kopie des Studentenausweises
Und welche Dokumente muss der Bürge vorlegen? Abhängig von der persönlichen Situation, hat auch der Bürge die gleichen genannten Unterlagen bereitzustellen, um seine finanzielle Situation zu belegen.
Gleichwohl schließen Vermieter immer öfter eine Versicherung gegen Mietausfälle ab (“assurance loyer impayé“ bzw. “garantie loyer impayé“) und machen damit eine klassische Bürgschaft überflüssig. Ein großer Nachteil für Wohnungssuchende, die z.B. keinen Anstellungsvertrag haben und Selbständige ohne adäquate Einnahmen.
Vollumfängliche bzw. beglaubigte Übersetzungen ins Französische sind in vielen Fällen nicht nötig. Oftmals genügt es, wichtige Punkte in fremdsprachigen Dokumenten hervorzuheben, z.B. relevante Bezeichnungen und Beträge in einer Steuererklärung. Aber: Vermieter bzw. Agenturen stehen ausländischen Dossiers distanzierter gegenüber, weil dies mehr Aufwand bedeutet. Ihr Augenmerk richtet sich naturgemäß eher auf “simple“ Kunden, hier heißt es, Durchhaltevermögen zu bewahren.
Noch ein abschließendes Wort zur Carte de séjour/Titre de séjour: In vielen Foren geistert noch die Annahme herum, dass Ausländer ausnahmslos eine Aufenthaltsgenehmigung in Frankreich benötigen. Das ist falsch! EU-Bürger bzw. Schweizer benötigen diese seit vielen Jahren nicht mehr, ein Aufenthalt ist ohne Einschränkungen möglich. Aber: Auf Wunsch kann eine Aufenthaltsgenehmigung in Frankreich beantragt werden, z. B. als Wohnsitznachweis für eine Kontoeröffnung. Nicht-EU-Bürger benötigen hingegen auf jeden Fall eine Aufenthaltsgenehmigung, falls sie länger als 3 Monate in Frankreich bleiben.